zimmer418.fp.|krankenbesuch| des kunstprojekts spurensuche2|krankenbesuch| von francaperschen in der endstation.krankenhaus st.josef in königswinter

zimmer418

Der Begriff |krankenbesuch| rückt in diesem ehemaligen Krankenzimmer immer mehr in den Mittelpunkt. Standen zu noch realen Krankenhauszeiten die Erkrankten hier im Fokus des Interesses von Ärzten, Pflegepersonal und Besuchern, so sind es doch eben diese, die auf ihren Visiten, während ihrer Pflegetätigkeit und Besuchen in all den Jahrzehnten im Raum sichtbare Spuren hinterlassen haben. Was jetzt eher wie ein neu entdeckter Kontinent anmutet, ist die Markierung der Jahre alten Schmutzkrusten mit schwarzem Lackspray, die sich an den weniger abgelaufenen Stellen gebildet haben und die ihren Ursprung scheinbar hinter der schwarzen Badezimmertür, hinter der Undefinierbares zu brodeln scheint, haben. Das weiße Rechteck in der rechten Zimmerecke erinnert mich daran, dass ich zu Beginn meiner Spurensuche den besten ihrer Art mit Schwamm und Putzmittel zu Leibe gerückt bin. Grüne Farbe fixiert die Schmutzkollektion, die an die vergangene Anwesenheit eines Kleiderschranks erinnert, in dem die wenigen notwendigen Habseligkeiten untergebracht waren, die für einen Krankenhausaufenthalt notwendig sind. Dunkelgrüne Besucherkittel schweben über den jetzt leeren Stellen, an denen zuvor die Krankenbetten standen. Das rote Telefon signalisiert die einzige Kontaktmöglichkeit zur Außenwelt ebenso wie die rot gesprühten Linoleumplatten den roten Teppich symbolisieren, den wir für besondere Gäste ausrollen, auf die so mancher Patient vergeblich wartet. Zu Gast in Zimmer 418 sind die an Roentgenaufnahmen erinnernden Siebdrucke von WolfRabe, die ihren Weg vom Erdgeschoss der endstation hier hinauf gefunden haben. Der Druck von Wolfgang Krell mit dem Titel “ infiziert ” betont die Undefinierbarkeit des ganzen schwarzen Etwas, dass sich Bad nennt.
Es wird sich zeigen, welche Besucher-spuren in den nächsten Wochen und Monaten sichtbar werden.